
Die Stichsäge ist ein vielseitiges Werkzeug, das sich perfekt für kurvige Schnitte und anspruchsvolle Projekte eignet. Doch wenn der Schnitt plötzlich schief wird oder die Säge „wandert“, kann das schnell frustrieren. Warum schneidet deine Stichsäge nicht gerade? Hier sind die häufigsten Gründe – und wie du das Problem behebst!
Das Sägeblatt ist der Schlüssel zum geraden Schnitt. Jedes Material erfordert ein passendes Blatt:
Zu grobe Zahnung: Bei Holz können grobe Blätter zu Ruckeln führen. Für präzise Schnitte wähle ein feineres Blatt (z. B. 10–12 Zähne pro Zoll).
Falsches Material: Metallblätter sind härter, aber für Holz ungeeignet. Achte auf die Kennzeichnung (Holz, Metall, Kunststoff).
Stumpfes oder verbogenes Blatt: Tausche abgenutzte Blätter sofort aus. Ein verbogenes Blatt lenkt die Säge automatisch ab.
Tipp: Verwende Bi-Metall-Blätter für längere Haltbarkeit und setze bei dicken Materialien auf verstärkte Blätter (z. B. mit Rückenschwert).
Ein locker sitzendes Blatt führt zu unkontrollierten Bewegungen. Überprüfe:
Ist das Blatt fest im Spannfutter gesichert?
Zeigen die Zähne nach vorne (außer bei rückwärts gerichteten Spezialblättern)?
Steht das Blatt senkrecht zum Schuh (Basisplatte)?
Lösung: Löse die Spannvorrichtung, setze das Blatt gerade ein und ziehe es fest an. Ein leichtes Zupfen am Blatt testet die Stabilität.
Die Stichsäge schneidet nicht von alleine – sie braucht präzise Führung:
Zu viel Druck: Drückst du die Säge nach vorne? Das verbiegt das Blatt. Lass das Werkzeug arbeiten und führe es sanft.
Schnelles Vorgehen: Hohe Geschwindigkeiten führen zu Vibrationen. Reduziere die Drehzahl, besonders bei harten Materialien.
Fehlende Führungshilfe: Klebe eine gerade Holzleiste oder ein Alu-Profil als Führungsschiene auf das Material. So bleibt die Säge auf Kurs.
Die Basisplatte muss stabil und parallel zum Material stehen. Prüfe:
Sind die Schrauben des Schuhs festgezogen?
Ist der Schuh verstellt (z. B. für Schrägschnitte)? Stelle ihn wieder auf 0° ein.
Liegt der Schuh vollflächig auf dem Material auf? Bei dünnen Werkstücken kann ein Unterlegen von Restholz helfen.
Ein wackelndes Werkstück ruiniert jeden Schnitt. Spanne Holz, Metall oder Plastik immer mit Schraubzwingen auf der Werkbank fest. Verwende bei dünnen Materialien eine Sägeunterlage, um Vibrationen zu mindern.
Hohe Stufen sind nicht immer besser:
Holz: Mittlere bis hohe Geschwindigkeit.
Metall oder Kunststoff: Niedrige Stufe, um Überhitzung zu vermeiden.
Experimentiere mit der Einstellung – manchmal hilft eine langsamere Führung für mehr Kontrolle.
Stichsägen sind primär für Kurven und komplexe Formen konzipiert. Für millimetergenau gerade Schnitte eignen sich Kreissägen oder Tauchsägen besser. Akzeptiere leichte Ungenauigkeiten oder kombiniere die Stichsäge mit einer Führungsschiene.
Pendelhub ausschalten: Die Vor-/Rückwärtsbewegung des Blatts (Pendelhub) ist bei geraden Schnitten oft hinderlich. Schalte ihn ab.
Markiere doppelt: Zeichne die Schnittlinie mit einem Anreißmesser statt nur mit Bleistift – die Kante führt das Blatt präziser.
Übe an Restholz: Teste Geschwindigkeit und Führungstechnik erst an einem Abfallstück.
Wenn deine Stichsäge nicht gerade schneidet, liegt es selten am Werkzeug selbst. Oft sind es kleine Einstellungen wie das Sägeblatt, die Führung oder die Geschwindigkeit, die den Unterschied machen. Gehe die Punkte Schritt für Schritt durch – und schon bald klappt’s mit dem sauberen Schnitt!
Profi-Trick: Für extra Stabilität halte die Säge mit beiden Händen und lehne dich seitlich über die Schnittlinie, um besser zu zielen. Und vergiss nicht: Auch erfahrene Heimwerker brauchen manchmal einen zweiten Anlauf!
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