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Kappsäge – Infos, Tipps und Produkte

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Kappsaege 500

Werkstücke ohne langes Einrichten schnell ablängen oder sägen im Winkel – das sind die wichtigsten Aufgaben einer Kappsäge.

Lesen Sie hier mehr zu dieser Maschine, ihren Besonderheiten und Vorteilen, aber auch Nachteilen. Außerdem lernen Sie dabei gleich die wichtigsten Hersteller von Kappsägen und ein paar der beliebtesten Modelle kennen.

Aber zuerst zu den wichtigsten Fragen:

Was ist eine Kappsäge?

Schon der Name Kappsäge beschreibt ihre Funktion. Sie dient zum Kappen, also zum Kürzen, Abschneiden oder auch Ablängen von Holzwerkstücken.

In den meisten Ausführungen zählt die Kappsäge zu den Kreissägen, bei der das Sägeblatt zum Kappen manuell abgesenkt wird.

Bei der industriellen Holzverarbeitung begegnet Ihnen die Kappsäge aber häufig auch als Schwertsäge, die Baumstämme oder ganze Holzpakete schnell kürzen kann.

Die reine Kapp-Funktion bietet Heimwerkern meist zu wenig Anwendungsmöglichkeiten, die den Kauf einer Kappsäge rechtfertigen würden. Deswegen finden Sie heute überwiegend Sägen mit zusätzlicher Winkelverstellung für Winkel- oder Gehrungsschnitte.

Solche Maschinen erkennen Sie an der Bezeichnung Kapp- und Gehrungssäge oder Gehrungskappsäge. Die mögliche Schnittlänge beschränkt sich dabei immer maximal auf die Sägeblattbreite.

Benötigen Sie größere Schnitte, sollten Sie auf eine Kappsäge mit Zugfunktion achten, bei der Sie die Sägeeinheit an einer Führung auch über größere Arbeitsbereiche führen können.

Kappsaege Mit Zugfunktion
Bei einer Kappsäge mit Zugfunktion können auch breite Bretter oder mehrere Leisten auf einmal gesägt werden.

Aufbau einer Kappsäge

Die typische Kappsäge oder Kapp- und Gehrungssäge ist als Tischsäge oder stationäre Elektrosäge mit einem massiven Fuß aufgebaut. Sie können Sie auf einem Arbeitstisch fest installieren oder bauen die Säge nur bei Bedarf auf. Hier grenzt sich die Kappsäge von der Tischkreissäge ab, die überwiegend mit einem integrierten Arbeitstisch ausgestattet ist.

Dazu fällt gleich ein weiterer wesentlicher Unterschied auf: Das Kreissägeblatt sitzt hier zwar ebenfalls fest auf einem Antrieb, zusammen mit seiner Schutzhaube kann es an einem Griff aber vertikal oder im gewünschten Neigungswinkel angehoben und abgesenkt werden.

Der Sitz des Motors bestimmt dabei die Flexibilität. Bei einer guten Kappsäge sitzt er direkt hinter dem Sägeblatt, damit Sie die Säge gleichermaßen nach links und rechts neigen können.

Günstige Einsteiger-Sägen oder ältere Maschinen tragen ihn oft rechts neben dem Sägeblatt, was dann nur noch in einer Richtung eine Neigungsverstellung erlaubt.

Neben dem Motor wird der Drehteller oben auf dem Fuß zum wichtigsten Element einer Kappsäge. Denn hier finden Sie die Winkeleinstellung der Säge. Sie reicht bis zu 45 Grad nach rechts und links – die Säge wird im Datenblatt dann mit -45 bis +45 beschrieben.

Gute Kappsägen beziehungsweise Kapp- und Gehrungssägen erreichen auch -47 bis +47 mit jeweils zwei zusätzlichen Graden für Hinterschnitte.

Einsatzgebiete der beliebten Säge

Kappsägen können je nach Modell und Sägeblatt neben Holz auch noch Kunststoffe, Metalle oder sogar Steine sägen. Im Heimbereich ist die Holzbearbeitung aber ihre häufigste Aufgabe.

Mit einer Kappsäge können Sie alle Holzarten exakt zuschneiden oder ablängen – Brennholz genauso wie Bohlen und Bretter zur Verkleidung von Wänden und Böden oder Parkett und Laminat. Auch Modellbauer schätzen Kappsägen für ihre Effizienz und Präzision.

Meistens steht dabei eine kombinierte Kapp- und Gehrungssäge auf der Werkbank, die neben dem Kappen auch Gehrungsschnitte in verschiedenen Winkeln erlaubt und damit eine deutlich höhere Vielseitigkeit bietet.

Weitere wichtige Einsatzgebiete der Kappsäge liegen im professionellen Bereich: zum Beispiel bei Dachdeckern, in der industriellen Holzverarbeitung oder auch bei Installateuren für Heizung und Sanitär, die damit Rohre zuschneiden.

Vor- und Nachteile

Das sind die Vorteile einer Kappsäge oder Kapp- und Gehrungssäge:

Vorteile

  • sehr standsicher
  • kraftvolle Säge auch für stärkere Werkstücke
  • mit dem passenden Sägeblatt für eine Vielzahl an Werkstoffen geeignet
  • mit hoher Schnitttiefe
  • ideal für Winkel- oder Gehrungsschnitte oder auch anspruchsvolle Schifterschnitte
  • kann mit verlängertem Auflagentisch auch längere Werkstücke gut verarbeiten

 

Nachteile

Aber es gibt bei diesem Säge-Typ auch ein paar Nachteile:

  • nicht für breite Balken oder Paneele geeignet
  • selbst bei Zug-Kappsägen endet die Schnittbreite bei ungefähr 30 Zentimetern
  • oft schwer und meist nur eingeschränkt für einen mobilen Einsatz geeignet
  • sägt mit Standard-Sägeblättern sehr grob und hinterlässt oft Ausbrüche an der Sägekante
  • nicht zum Längssägen geeignet
  • benötigt nahezu immer einen Stromanschluss zum Betrieb

Trotzdem bleibt die Kappsäge eine sinnvolle Werkzeugmaschine für viele Arbeiten. Die Anschaffung lohnt sich aber nicht für jeden.

Kappsaege Fuer Heimwerker Und Profis
Kappsägen gibt es sowohl für den heimischen Gebrauch, als auch für professionelle Anwendungen.

Kappsägen für Heimwerker und Profis

Ist die Kappsäge deswegen eher ein Werkzeug für den Profi oder können Sie auch als Heimwerker von einer solchen Maschine profitieren?

Rechtwinklig oder auf Gehrung – mit einer Kappsäge schneiden sie jeden Winkel ganz genau. Bei größeren oder regelmäßigen Holzarbeiten wird auch ein Hobby-Handwerker diese Präzision bald nicht mehr missen wollen. Dazu bekommen Sie viele Kappsägen oft schon zum Preis einer guten Bohrmaschine oder eines leistungsstarken Akkuschraubers.

Aber günstigen Kappsägen mangelt es häufiger an Genauigkeit bei der Winkeleinstellung. Etwas teurere Modelle, die preislich fast schon in der Profi-Klasse mitspielen, überzeugen da eher.

Wenn Sie besonders saubere Schnitte – vor allem für beschichtete Materialien – benötigen, müssen Sie außerdem in vielen Fällen noch in ein zusätzliches Sägeblatt investieren. Denn den preiswerten Kappsägen liegen immer nur grobe Blätter mit vergleichsweise wenigen Zähnen bei, die einige Ausrisse hinterlassen.

Unterm Strich wächst die Rechnung für die Kappsäge dann also noch einmal, so dass Sie am Ende Kosten und Nutzen abwägen müssen. Eine Arbeitserleichterung schafft Ihnen die Kappsäge aber in jedem Fall.

 
Sicherheit Kappsaege 500
Bei leichtsinnigen Umgang mit einer Kappsäge, können schnell Unfälle mit Verletzungen entstehen.

Sicherheit beim Umgang mit einer Kappsäge

Elektrische Geräte und Werkzeuge sind oft Ursache von Unfällen und Verletzungen. Bei motorbetriebenen Sägen mit ihrer hohen Drehzahl und vielen scharfen Sägezähnen erhöht sich die Unfallgefahr dann noch einmal deutlich.

Beachten Sie deswegen immer ein paar einfache Sicherheitshinweise bei der Arbeit an der Kappsäge:

  • Sägen Sie ausschließlich die für Säge und Sägeblatt vorgesehenen Materialien.
  • Tragen Sie beim Sägen keine weiten Arbeitshandschuhe, die leicht in die Säge gezogen werden können.
  • Gleiches gilt auch für die Kleidung: weite Kleidungsstücke, Tücher oder Ketten stellen bei Arbeiten an der Säge ein erhöhtes Risiko dar.
  • Nehmen Sie keine Modifikationen an Ihrer Säge vor.
  • Reklamieren Sie Schäden an der Säge umgehend und sorgen Sie für eine Reparatur, bevor Sie Ihre Säge erneut nutzen.
  • Arbeiten Sie immer mit Schutz für Augen und Ohren – eventuell auch mit einem Mundschutz.
  • Seien Sie besonders aufmerksam beim Sägeblattwechsel. Viele Maschinen besitzen bereits einen besonderen Wechselmodus, der ein Anlaufen der Säge während des Austauschs verhindert. Ansonsten sollten Sie zu Ihrer Sicherheit beim Sägeblattwechsel immer den Netzstecker ziehen.

Das sollte beim Kauf beachtet werden!

Damit Sie lange Freude an Ihrer Säge und beim Arbeiten mit der Maschine haben, achten Sie beim Kauf einer Kappsäge am besten auf diese Punkte:

Leistungsaufnahme – 1.000 Watt sollte Ihre Kappsäge mindestens mitbringen, damit Sie nicht ständig an der Leistungsgrenze arbeiten. Sägen Sie häufiger dickere oder härtere Stücke, können Sie auch mehr Leistung gut gebrauchen.

Schnittbreite und Schnitthöhe – Suchen Sie eine Kappsäge mit möglichst hoher Schnittbreite und -höhe aus. So haben Sie später mehr Freiheiten bei der Arbeit mit den unterschiedlichsten Werkstücken.

Zugfunktion – Die Zugfunktion ist immer ein sinnvolles Extra. Ohne den Zug schneiden Sie mit einer Kappsäge maximal zwischen 80 und 120 Millimeter Schnittbreite. Die Zugfunktion erweitert die Breite auf Werte um die 300 Millimeter.

Drehbarer, gut einstellbarer Sägeteller – Auf einen drehbaren Sägeteller sollten Sie nie verzichten, denn nur dann sind auch Gehrungsschnitte möglich. Je einfacher die Einstellung funktioniert, desto zügiger können Sie arbeiten. Trotzdem muss die Einstellung präzise bleiben, um Verschnitte zu vermeiden.

Neigbarer Sägekopf – Der Sägekopf weist im Idealfall eine Neigbarkeit in beide Richtungen auf. Für Hinterschnitte benötigen Sie mehr als die üblichen maximalen 45-Grad-Einstellungen. Hier greifen Sie dann zur einer Kappsäge mit bis zu 47 Grad Neigungswinkel.

Einstellen mit Justierschrauben – Das Verschrauben zur Einstellung von Säge und Winkel verlängert zwar die Arbeitsvorbereitung etwas, zahlt sich danach aber mit sauberen Schnitten wieder aus. Denn Justierschrauben halten dabei verlässlicher als manuelle Arretierungen.

Laser – Ein einstellbarer Laser zur Schnittlinienmarkierung erleichtert die Arbeit mit der Kappsäge enorm.

Sägeblatt – Sparen Sie nie am Sägeblatt. Für gute Arbeitsergebnisse ist das Sägeblatt fast noch entscheidender als die Säge selbst. So lohnt es sich, neben dem mitgelieferten, oft groben Blatt ein weiteres, feineres Sägeblatt anzuschaffen. Sie arbeiten umso sauberer und aufrissärmer, je mehr Sägezähne das Blatt aufweist.

Weitere sinnvolle Ausstattung – ausziehbare Auflagen, Spänefangsack oder Anschluss zum Absaugen, Spannvorrichtung zum Fixieren der Werkstücke und Spindelarretierung zum sicheren Sägeblattwechsel.

Sägeblätter für Kappsägen

Packen Sie Ihre neue Kappsäge aus, finden Sie auch gleich ein Sägeblatt in der Verpackung – oft sogar schon vormontiert. Meist handelt es sich dabei um ein Grobzahn- oder Universal-Sägeblatt.

Während Sie mit dem Universal-Blatt noch gut arbeiten können, stoßen Grobzahn-Blätter schnell an Grenzen. Schnitte werden durch sie mit Ausrissen oftmals unsauber. Außerdem ist der Spanraum zwischen den Zähnen hier sehr groß und setzt sich schnell zu. Dadurch überhitzt das Sägeblatt übermäßig und braucht dann eine Pause zum Abkühlen.

Für beschichtete oder furnierte Werkstücke ist es überhaupt nicht geeignet. Hier sägen Sie am besten und am saubersten mit einem feinen Sägeblatt. Die zusätzliche Ausgabe für das Feinzahnsägeblatt lohnt sich dann auf jeden Fall.

Achten Sie bei Sägeblatt-Kauf für die Kappsäge auch auf das Material des Blattes: HM-Sägeblätter mit aufgelöteten Zähnen aus Hartmetall sind wesentlich robuster und langlebiger als die günstigen CV-Sägeblätter mit weicheren Stahlzähnen. Diese reichen allenfalls zum Schneiden von Brennholz.

 
Saegeblaetter Kappsaege
Unterschiedliche Sägeblätter für Kappsägen. Um so mehr Zähne das Sägeblatt hat, um so feiner und präziser kann gesägt werden.

Kappsägen von Amazon

Zuletzt aktualisiert am 29. April 2024 um 3:27 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

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